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CELLO-KABARETT Cello-Kabarett bietet Klassik mit Augenzwinkern
Melinda Riebau und Katrin Geelvink sind das Cello-Kabarett-Duo Tête à Tête.Foto: Privat Hagen. Wissen Sie, was eine Krimödie ist? Eine Krimödie ist ein musikalisches Schauspiel mit ungewöhnlichen und besonders lebhaften Geschichten, einer Leiche, zwei Darstellerinnen und zwei Celli. Es handelt sich um eine ungarisch-deutsche Wortschöpfung aus Hagen im 21. Jahrhundert – und ganz speziell verbirgt sich dahinter das aktuelle Programm „Nein, hier war kein Mord“ des Cello-Kabarett-Duos „Tête à Tête“. Seit 2006 nehmen es Melinda Riebau und Katrin Geelvink mit Orchester- und Opernwerken quer durch die Musikgeschichte auf. „Das besondere an unserem Duo ist, dass wir das Cellospiel mit gleichzeitigem Gesang und einer gesunden Portion Humor verbinden“, erläutert Geelvink. „Das ist etwas sehr Besonderes, was es in Deutschland meines Wissens nach kein zweites Mal gibt“, ergänzt Riebau. Die Idee dazu entstand bei der gemneinsamen Kammermusik. „Im Duo setzen wir nun unsere ganzen verrückten Ideen um und machen viel Quatsch“, so Geelvink. Die musikalische Qualität leidet darunter ausgewiesenermaßen nicht.
Katrin Geelvink ist genervt. Eigentlich würde sie mit ihrer Partnerin gerne für das nächste Konzert proben. Melinda Riebau allerdings steht der Sinn gerade nicht nach klassischer Musik. Denn sie hat im Probenraum einen Mord beobachtet. Ihre Partnerin hält das natürlich für ausgemachten Unsinn. „Setz’ Dich und spiel’“, kommandiert sie. „Vivaldi!“ Das Duo spielt aus den „Vier Jahreszeiten“, ehe Melinda Riebau das Spiel jäh unterbricht: „Aber der Mord...“ - Positiv überrascht -
Das Duo hat sich mit seiner erfrischenden Art mittlerweile eine treue Fangemeinde erspielt. Das Konzept fiel bei den Zuschauern schon zu Beginn auf fruchtbaren Boden. „Das Publikum hat anfangs ja ein klassisches Cello-Duo erwartet und war schon überrascht über unser Programm“, erinnert sich Melinda Riebau. Allerdings positiv. Denn das Programm bietet genug Anlass zum Lachen und Klassik-Experten dürften auf Anhieb merken, wie viel Arbeit und Profession in diesem ungewöhnlichen Auftritt steckt. „Wir verarbeiten die Erlebnisse aus unserem Musikerleben“, sagt Geelvink. „Natürlich stets mit einem Augenzwinkern.“ Die beiden genießen es, im Duo kreativ werden zu können. „Als Orchestermusiker wird das von uns nicht erwartet“, so Riebau. „Im Duo können wir viele musikalische Verzierungen einbauen. Umgekehrt gibt uns diese Arbeit aber auch eine gewisse Lockerheit für die klassische Musik.“ Bei aller Leichtigkeit, die die beiden auf der Bühne verbreiten, steckt viel Arbeit hinter dem Auftritt. Denn zum einen müssen sich die beiden Musikerinnen aus dem Philharmonischen Orchester Hagen um alles selbst kümmern und zum anderen verlangt das Programm auch einen gewissen Probenaufwand. Trotzdem möchten Katrin Geelvink und Melinda Riebau das Cello-Kabarett nicht missen und arbeiten schon fleißig an einem neuen Programm. In welche Richtung das gehen wird, ist noch Künstlergeheimnis. „Wir gestalten wieder ein witziges, unterhaltsames Konzert auf hohem musikalischem Niveau“, verrät Geelvink.
WAZ, 23.11.2012 von Björn Josten |
| Cello-Duo „Tete a Tete“ im Hasper Hammer Haspe. „Ich bin die Küche und sie serviert.“ So beschreibt Melinda Riebau die Rollenverteilung zwischen ihr und der Kollegin Katrin Geelvink. Das Resultat ist ein perfektes musikalisches Menü. „Tête à Tête“ nennt sich der Genuss. Draußen qualmen Grills, strahlt die Abendsonne über Würstchen-Partys. Drinnen, im halbdunklen Hasper Hammer, gibt es Schinken-Stullen, Käsespieße, ein Glas Wein und „Tête à Tête“. Bei diesem musikalischen Zwiegespräch Gast zu sein, ist auch an einem solch formidablen Frühsommerabend die richtige Entscheidung. Ein Cello-Duo macht Station auf der Kleinkunstbühne. Zwei Damen, die normalerweise im Orchestergraben des Hagener Stadttheaters sitzen, treten auf. Weil „Graben nach Grab klingt“ träumen beide Symphonieorchester-Mitglieder von einer Bühnenstar-Karriere. Was dem Publikum mittels beschwingter Arrangements, erfrischender Dialoge und unerwartet ausgereiftem Gesang vermittelt wird. - Ein Potpourri der besonderen Art - Das abwechslungsreiche musikalische Repertoire erstreckt sich von Klassik über Jazz bis zum Blues. Der „Orchestergraben-Blues“ stimmt aber nicht traurig, sondern er erheitert und begeistert genauso wie die Zigeunerweisen, die auf die gebürtige Siebenbürgenerin Melinda Riebau zugeschnitten sind. Bei anderen Stücken steht Katrin Geelvink, groß geworden in der Pfalz, mehr im Fokus. Dann „serviert“ die temperamentvolle Blondine, was die ebenfalls schon mit Preisen dekorierte Kollegin in der musikalischen Küche „angerichtet“ hat. Die Kost ist überaus bekömmlich. An einem solch schönen Abend darf Gershwins „Summertime“ nicht fehlen. Schade nur, dass dieser Evergreen für Abschied steht: Tête à Tête macht Sommerpause. Andererseits gibt es damit wenigstens einen Grund, sich jetzt schon auf den Herbst zu freuen. Westfalenpost, 07.06.10 Großartige Matinee´-Auftakt zum 1. Kammerkonzert „Melodien zum Träumen” im Opus, Theater Hagen "Nach dieser Darbietung hatte das Cello-Duo „Tête à Tête”, Melinda Riebau und Katrin Geelvink seinen gefeierten Auftritt. Mit einer amüsanten Form musikalischen Kabaretts wussten die beiden zu begeistern.
Cellistinnen spielten – und sangen
Sie interpretierten das Konzert-Motto auf ihre Weise: In kleinen Szenen mit Musik, gesprochenen Dialogen und Gesang ging es um den Traum zweier Orchestermusikerinnen von der Karriere als Opernbühnenstars. Die beiden Mitglieder des Philharmonischen Orchesters nahmen dabei die – aus eigener Erfahrung bekannten – kleineren und größeren Sorgen von Orchestermusikern aufs Korn. Es erklangen berühmte Melodien aus Oper und Konzert, etwa drei Sätze aus der Carmen-Suite in Bearbeitung von Martin Gerigk, von dem auch die übrigen Bearbeitungen stammten. „Ich wollt’, ich wär’ ein großer Opernstar”, sangen (!) die Cellistinnen, während sie gleichzeitig spielten – und überzeugten mit beidem. Die Darbietung mündete in eine stimmungsvolle Interpretation von „Summertime”. Furios. Vor dem Ansturm des Publikums, das die beiden nach der Vorstellung belagerte, konnten sich die Musikerinnen kaum retten."
Westfälische Rundschau, 02.09.08 |
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